Mit ‘vSphere6’ getaggte Beiträge

vMotion 6 – die neuen Möglichkeiten etwas näher betrachtet

vmware hat mit vSphere 6 das alt bekannte vMotion deutlich erweitert. Viele neue Möglichkeiten stehen ab der Standad-Edition zur Verfügung, einige erst mit Enterprise Plus.

In diesem Beitrag möchte ich die neuen Möglichkeiten kurz vorstellen und beschreiben. Ich denke das viele Interesse an diesen Infos haben. Ein „DeepDive“ soll dieser Beitrag aber nicht werden 😉

Alle Infos stammen aus verschiedenen vmware Dokumenten sowie den bekannten Blogs.

Eine der wichtigsten technischen Änderungen vMotion 6 betreffend ist die Einführung eines eigenen TCP-Stacks nur für vMotion! In früheren Versionen wurde min. eine VMKernet-Portgruppe mit dem Flag „Für vMotion Traffic“ versehen. Es wurde aber der gleiche TCP-Stack wir für allen anderen Traffic verwendet. Ab vSphere 6 wird nun min. ein weiterer TCP-Stack nur für vMotion angelegt.

Cross vSwitch – vMotion

Cross vSwitch – vMotion bedeutet, das es nun möglich ist eine VM von einem vSwitch auf einen anderen vSwitch zu verschieben. Das darunter liegende „Netzwerk“ (Layer 2) muss natürlich weiterhin eine ungehinderte Verbindung zum gwünschten physikalichen oder logischen Netzwerk ermöglichen. Im Prinzip könnte man sage das in der ersten Näherung die Prüfung auf das Label (den Namen) des vSwitches toleranter ist. Wir erinnern uns, das vorher die Label der vSwitche auf allen ESXi Hosts übereinstimmen mussten (Casesensitiv!).

Bild 1: Cross vSwitch vMotion

Bild 1: Cross vSwitch vMotion

Nun kann auch auf andere vSwitche migiriert werden. Dieses ist gerade für Cross vCenter und Long Distance Migrationen wichtig.

Erlaubt ist die Migration von einem virtual Standard Switch (vSS) zu einem anderen vSwitch oder auch zu einen virtual Distributed Switch (vDS). Ebenso natürlich vom vDS zum vDS, nicht aber vom vDS zum vSS (Danke an Duncan Epping für die Info).

IP Adressen der VM werden dabei NICHT geändert!

Diese Funktionserweiterung steht ab vSphere 6 Standard zur Verfügung.

Cross vCenter – vMotion

Eine weiter Funktionserweiterung ermöglicht es nun VMs zwischen verschiedenen vCenter Server Umgebungen zu verschieben. Grundlage dafür ist, das die beteiligten vCenter Server zu einer vmware Security Domäne gehören! Hier kommt das neue vCenter Konzept des „Platform Service Controllers“ zum Einsatz. Dieser beinhaltet SSO, Lizenzierung und Zertifikatsmanagement. Der PSC stellt eine Security Domäne bereit an die mehrere vCenter Server angeschlossen sein können (mehr dazu vielleicht ein andermal).

Mit dieser Funktion ist es nun möglich, z.B. eine VM an einen anderen Standort bei gleichzeitiger Änderung des vCenters, Hostes, Storages und Netzwerkes (vSS oder vDS) zu verschieben. Für Unternehmen mit entsprechender Infrastruktur eine tolle Sache. Ebenso für all die, die eine weitere vSphere Umgebung in der „Cloud“ betreiben. Hier kommt dann unter Umständen noch Long Distance – vMotion zu Einsatz.

Bild 2: Cross vCenter Server vMotion

Bild 2: Cross vCenter Server vMotion

Eine prima Sache bei Cross vCenter – vMotion ist die Tatsache, das sowohl Alarme, Events, Ressource Einstellungen, die Task History, HA und DRS Einstellung sowie (bei vDS to vDS) Performance Werte mit migriert werden (in die vCenter DB des Target vCenter Servers).

Die IPs der VM bleiden gleich – hier ist darauf zu achten das, genau wie beim Cross vSwitch – vMotion die Layer 2 Netze passen. Um Konflikte mit später erstellten VMs auf dem Ursprungs vCenter zu vermeiden wird die MAC Adresse in eine Art „Blacklist“ eingetragen, so das diese MAC nicht neu generiert werden darf.

Long Distance – vMotion

Kernerweiterung der Long Distance – vMotion Möglichkeit ist die Erhöhung der RTT (Round Trip Time := Paketumlaufzeit/Latenz) von 10ms auf 150ms. Dadurch können nun auch weitere Strecken überwunden werden (Wikipedia zeigt eine schöne Tabelle mit typischen RTTs für verschieden Verbindungen. So z.B. innerhalb Deutschlands meist < 50ms).

Bild 3: Long Distance vMotion

Bild 3: Long Distance vMotion

Sowohl VMFS als auch NFS werden supported.

Weitere Erweiterungen in vMotion 6

vMotion 6 kann wird nun auch für Layer 3 Verbindungen supported. Wie schon am Anfang beschrieben kann vSphere 6 mit mehreren TCP Stacks aufwarten. Einer davon ist für vMotion Traffic reserviert.

Die Unterstützung von Windows Server Failover Clustering (WSFC) ermöglicht es nun auch den vollen Support für Windows 2012 R2 und MS SQL 2012 Cluster mit RDMs.
Long Distance vMotion unterstütz auch Virtual Volumes, diese sind aber KEINE Voraussetzung.

Fazit

Mit vSphere 6 vMotion hat vmware die Messlatte mal wieder ein ganzes Stück nach oben gelegt. Die Konkurrenz schläft ja nicht 😉 . Sicher sind einige der Funktionen und Möglichkeiten nicht für alle vmware Kunden praxisrelevant, Dinge wie höhere Latenz-Verträglichkeit oder Cross vSwitch vMotion ist aber unter Umständen schon einen Blick wert.

Wer mehr als eine vCenter Server Umgebung betreibt sollte sich über das Konzept seiner vmware Security Domäne Gedanken machen. Diese spielt keine Unbedeutende Rolle – siehe Cross vCenter vMotion.

Für mich würde das bedeuten, das man mit der Migration auf vSphere 6 durchaus auch einmal seine gesamte vmware Landschaft neu bewertet und betrachtet. Gerade in Großen Umgebungen wird sicher das Thema „Software Defined Network“ [SDN] und vielleicht auch die Virtual Volumes interessant.

Damit bin ich mit meinen „Osterurlaub Überlegungen“ am Ende. Viel Spass mit vSphere 6.