Archiv für April, 2016

vmware Lizenzänderungen – Enterprise Edition verschwindet

In diesem kurzen Artikel möchte ich heute einmal eine weniger technische, aber für viele vmware Kunden und Partner wichtige Änderung besprechen. Ich möchte mich hier nicht auf alle Aspekte beziehen, das können die vmware Distributoren besser :-). Mir geht es eher um die technischen Auswirkungen die viele vmware Kunden nun bedenken müssen.

Das wichtigste für mich: vSphere Enterprise Edition verschwindet!

Soweit mir bekannt hat vmware zum 1. April 2016 die neuen Preise und somit auch den „Tot“ der vSphere Enterprise Edition umgesetzt.

Vor viel Jahren viel die Advanced Edition auch schon einmal dem Rotstift zum Opfer.

Was bedeutet das nun konkret? Schauen wir mal auf die Funktionen die nun in den verbleibenden Editionen Standard und Enterprise Plus enthalten sind und vergleichen das mit dem was die Enterprise Edition beinhaltet, gibt es doch wichtige, positive wie negative Auswirkungen.

Lizenzen_vSphere6_T1

© by vmware 2016: Funktionsvergleich- vSphere Editionen Teil 1

Lizenzen_vSphere6_T2

© by vmware 2016: Funktionsvergleich- vSphere Editionen Teil 2

Positiv

Alle Standard Kunden erhalten nun endlich auch die Storage APIs for Array Integration [VAAI] und das vmware Multipathing System (vmware Whitepaper). Das ist in Anbetracht der immer besseren Unterstützung durch die Storage Hersteller und der immer wichtigeren Funktionen auch für „kleinere Rechenzentren“ eine schöne Sache. Viele Funktionen können nun an das Storage ausgelagert werden und sollten damit auch schneller und effizienter ablaufen (z.B. Storage vMotion). Multipathing ist eigentlich in jedem produktiven Rechenzentrum ein Muss und daher ebenfalls zu begrüßen.

Negativ

Als persönlich negative empfinde ich den Verlust des „kostengünstigen“ Einsatzes von DRS (Distributed Resource Scheduler). Wenn ich als Kunde diese, wirklich stabile und tolle Funktion, haben will, muß ich auf Enterprise Plus umsteigen, obwohl ich vielleicht gar keinen Bedarf für den Distributed Switch oder Host Profiles habe. DRS dagegen ist in meinen Augen, gerade im Zusammenspiel mit HA, eine äusserst wichtige Funktion! (Siehe dazu HA Beispiel mit stretched Cluster)

Fazit

Meine persönliche Meinung zu diesem Schritt von vmware ist etwas gespalten. Wie schon erwähnt sehe ich die Erweiterung der Standard Edition um die Storage API for Array Integration und Multipathing mit den Anforderungen heutiger RZs und auch kleinerer Kunden als notwendig und sinnvoll. Aus meiner Zeit bei der Distribution hatte ich aber den Eindruck das, vielleicht gerade in Deutschland, viele Kunden auf die Entersprise Edition gesetzt haben und zwar genau aus dem Grunde „Distributed Resource Scheduler“ [DRS]. In allen meinen vSphere ICM Kursen habe ich diese Funktion als „wünschenswert“ im HA Fall vorgestellt, denn HA versucht willkürlich die VMs auf den verbleibenden Hosts zu restarten. Erst DRS sorgt wieder für geordnete Verhältnisse und geg. sogar dafür das Platz für größerer VMs durch Verschieben von anderen VM geschaffen wird. Also eine mehr als sinnvolle Funktion!

Jetzt müssen alle diese vmware Kunden auf Enterprise Plus oder eine der vSOM Editionen wechseln! Das ist mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Mir zeigt es, das vmware immer weniger mit der reinen Virtualisierung a la vSphere und ESXi verdient und daher die bestehenden Kunden „upgraten“ muß. Auf der anderen Seite werden jetzt natürlich auch die Operations Management Editionen [vSOM] immer interessanter.

Hier noch mal der „alte“ Funktionsvergleich:

OldVersions_onlyEditions

© by vmware (aus dem Lizensierungs Whitepaper)

 

Entscheiden Sie selbst was diese Änderung für Sie bedeutet. Meinungen und Feedback würden mich interessieren.